Zusammenfassung
Spielbericht
Warum Schiedsrichter oftmals kein beneidenswerter Job ist, illustrierte die heutige Partie mustergültig: Ein umstrittener Elfmeterpfiff eine Viertelstunde nach der Pause war der Wendepunkt einer bis dahin ruhigen und fairen Partie, die in der Folgezeit fast ausartete und bis nach Schlusspfiff für erhitzte Gemüter sorgte. Dabei waren Emotionen nicht nur auf dem Platz, sondern auch an der Seitenlinie, wo ein paar Zuschauer aus dem Heimblock durch ständige Provokationen negativ und alles andere als fairplay-konform auffielen.
So war die Partie, welche in der zweiten Hälfte unter Flutlicht ausgetragen wurde, bis zum Schlusspfiff hektisch und spannend, zudem kämpferisch auf gutem Niveau. Ganz sicher hatte sie höheres Unterhaltungspotential im Vergleich zum teilweise parallel laufenden WM-Auftaktspiel Katar gegen Ecuador.
Chancenarme erste Hälfte
Der SC Blumenau brauchte die ersten 10 Minuten, um in die Partie hineinzufinden. Der Tabellendritte übte von Anfang an Druck aus und versuchte durch schnelle Kombinationen Lücken im Blumenauer Strafraum zu finden. Am Ende war immer irgendein Abwehrbein noch rechtzeitig dazwischen und verhinderte den kontrollierten Abschluss.
Mit zunehmender Spielzeit erlangte der SC Blumenau wieder mehr Kontrolle über das Spiel und versäumte es seinerseits, durchaus passable Konterchancen konsequent auszuspielen. Die Gastgeber hatten auf ihrer Seite noch zahlreiche Fernschüsse zu verzeichnen, die aber nicht gefährlich waren und vom sicheren Torwart Polte alle festgehalten werden konnten.
Umstrittener Handelfmeter bringt Feuer in die Partie
In der zweiten Hälfte zunächst das gleiche Bild: Ladenburg leicht feldüberlegen, aber ohne die zündende Idee gegen eine kompakte Blumenauer Defensive, die sich kaum Fehler leistete. In der 60. Minute dann der besagte Wendepunkt: Ladenburg konnte sich über die rechte Seite durchsetzen. Der Pass landete in der Mitte im Getümmel, wo schließlich Jettenberger auf der Linie angeschossen wurde. Schiedsrichter Diepold entschied sofort auf Handelfmeter und löste damit heftige Diskussionen aus. Ganz aufklären konnte die Szene niemand (einen VAR hätte man sich hier durchaus gewünscht) – offenbar zweifelte der Schiedsrichter auch wegen der heftigen Proteste am Ende an der Korrektheit des Pfiffs und verzichtete auf die eigentlich obligatorische rote Karte für den vermeintlichen Sünder.
Pech dann für Torwart Polte, der den Strafstoß von Güngör zwar parierte, dann aber gegen Zimmermann im Nachschuss nichts mehr ausrichten konnte (63.).
Blumenau mit Wut im Bauch
Der SC Blumenau reagierte entsprechend und erhöhte den Druck: Ein Freistoß von Paulus konnte von Keeper Kick aus dem Eck gefischt werden und auch der Nachschuss von Dalmus wurde geblockt (70.). Dann ein sehenswerter Angriff über die linke Seite: Bartodziej passte auf Paulus, der nach einer kurzen Drehung abzog und den Innenpfosten traf. Den Abpraller verwandelte schließlich der eingewechselte Salmi, der mit seinem ersten Treffer im Seniorenbereich den mitgereisten Blumenauer Anhang in Ekstase versetzte (72.).
Der SC Blumenau wollte nun den Sieg, zumal der Ladenburger Goebel wegen Reklamierens 10 Minuten vor Ende die Ampelkarte sah. Bartodziej verzog nach einem schnell vorgetragenen Angriff (74.). Ogel schloss eine aussichtsreiche Kontersituation ab, sein Schuss ging aber einen halben Meter neben das Gehäuse (85.). Zuvor hatte auch Ladenburg noch eine gefährlichen Strafraumaktion, als Hartmann einen abgefälschten Ball nur knapp mit der Fußspitze verpasste (84.).
Am Ende konnte der SC Blumenau einen verdienten und nicht zwangsläufig erwarteten Punkt aus Ladenburg entführen.
Der Ladenburger Patrick Geist führt hier den Ball, findet aber keine Lücke